Mein Besuch im Dorf im Februar 2017

Im Februar war es wieder soweit. Da ich wieder im Vorfeld viele Sachspenden  bekommen hatte und es relativ schnell klar war, dass ich sehr viel Übergepäck haben werde, habe ich ein 10 kg-Paket vorgeschickt per Post- das Paket kam aber leider nicht rechtzeitig an zu meiner Ankunft in Dhaka und stand bei meiner Rückkehr  wieder vor meiner Haustür. Das war sehr ärgerlich, da die Paketgebühren sehr hoch sind und jeder Euro in Bangladesch gebraucht wird- also zukünftig werde ich keine Pakete mehr schicken, so leid mir das auch tut!!

In Dhaka angekommen  haben wir T-Shirts für alle Patenkinder gekauft, teilweise mit deutschen Preisschildern von HM, Tom Tailor, Kik . Wir kauften sie für sehr viel weniger Geld als in Deutschland.

Wir machten uns mit dem Nachtboot auf den Weg nach Barisal. Wir hatten eine Schlafkabine und bekamen auch ein Abendessen serviert. Noch vor Sonnenaufgang kamen wir an und es ging weiter mit der Autoriksha nach Sakrail, wo wir schon von Nannus  Familie erwartet wurden.  Schnell sprach sich meine Ankunft herum und viele unserer Kids kamen noch vor der Schule vorbei, um mich zu begrüßen.

Ich blieb eine Woche im Dorf und es gab viel zu organisieren, zu kaufen und zu besprechen. Ich war oft in der Schule und sprach mit den Lehrern mit Nannus Hilfe. Dabei erfuhr ich, dass 3 unserer Patenkinder so gut wie nie in die Schule gehen und auch nicht ins nächste Schuljahr versetzt wurden. Da wir schon bei meinem letzten Besuch mit deren Eltern gesprochen haben und ihnen klar gemacht haben, dass wir nur Kinder unterstützen, die auch lernen wollen und deren Eltern auch ein Interesse haben, dass ihre Kinder was lernen, habe ich mich entschlossen, diese Kinder aus unserem Projekt aus zu schließen. Die Eltern der Kinder waren natürlich  sehr empört und es wurde auch sehr laut, aber zum Glück habe ich ja nicht alles verstanden!!!!!!!

In der Schule fand ein großes Fest statt, Es gab viele Wettbewerbe im Bereich Tanzen, Singen, Theater spielen. Ich hatte die große Ehre , bei einem Tanzwettbewerb in der Jury zu sitzen!!!

Nannu organisierte eine Arztsprechstunde in der Schule. Der Arzt war sehr bemüht, mir jede einzelne Erkrankung der Kinder zu erklären, doch war sein Englisch sehr gewöhnungsbedürftig und er war sehr anstrengend, ihn zu verstehen. Bei diesem Mal hatten viele Kinder Hautausschläge – Krätze ist ein weit verbreitetes Problem.

Und natürlich waren meine Kids in jeder freien Minute da und wir sind gemeinsam durchs Dorf spaziert, haben viele Kinder daheim besucht und ich musste viel Tee trinken und Gebäck essen- überall wollte man mich einladen- welcome in Bangladesch!

Ich habe von Nannus Schwester wieder ein wunderschönes Hennapainting an Füssen und Händen bekommen- ein absolutes Must–Do für mich und dauert Stunden!!

Hier eine kleine Übersicht der realisierten Projekte während meines Aufenthaltes in Sakrail:

• Durchführung einer Arztsprechstunde in der Schule
• Kauf eines großen Bücherregales und einigen Büchern für die Schule- die Schulbibliothek ist somit eröffnet!
• Kauf von Schulmaterial ( Schulhefte, Kugelschreiber)
• Unsere Patenkinder wurden mit Schulbüchern und neuen Schuluniformen ausgestattet
• Unsere 2 besten Patenkinder bekamen ein besonderes Geschenk für gute Leistungen ( Sraboni wünschte sich ein Tanzkleid für Tanzaufführungen- sie tanzt sehr gut!, Yasin hat te keinen speziellen Wunsch: er bekam Kleidung von Tom Tailor und einen Cricketschläger)
• Alle Patenkinder bekamen T- Shirts
• Es fand ein Schulvesper statt.
• Eine Familie wurde von uns beim Bau ihrer neuen Hütte etwas finanziell unterstützt.

Wie auch die Jahre davor, habe ich mich sehr wohl bei Nannus Familie gefühlt. Dieses Mal hatte ich ein eigenes Zimmer, allerdings mit 2 Hühner unterm Bett- die habe ich aber erst gegen Ende der Woche entdeckt.

Es ist immer wieder sehr überwältigend für mich, wenn ich einige Tage im Dorf verbringe. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen ist nur schwer in Worte zu fassen und beschämt mich immer wieder aufs Neue. Gerne komme ich wieder!!!!